Dank der modernen Technik und Medizin können Zahnärzte auch schlimme Schmerzen meist relativ schnell in den Griff kriegen. Aber was macht man in der Zeit bis zum Zahnarztbesuch? Wir haben die besten natürlichen Schmerzmittel gesammelt und erklären, wie man sie verwendet.
Zahnschmerzen können einen im wahrsten Sinne den Verstand rauben und die Folge vieler unterschiedlicher Probleme sein. Hohlräume, in denen sich Bakterien breitmachen, lockere Füllungen, ein brüchiger Zahn oder auch Entzündungen des Zahnfleischs. Allen gemein sind die unangenehmen Schmerzen, die in der Regel erst beim Zahnarztbesuch wirklich gelindert werden können. Bis dahin gibt es aber immerhin einige Hausmittel, die die Schmerzen zumindest auf ein erträgliches Maß reduzieren können. Falls Sie also erst noch etwas Zeit überbrücken müssen, bis Sie einen Zahnarzt besuchen können, versuchen Sie es einfach mit einer oder mehrerer der folgenden Methoden. Aber Vorsicht: Einen Zahnarztbesuch ersetzen können diese Hausmittel niemals!
- Salzwasser
Eine Salzwassermundspülung kann nicht nur dabei helfen Bakterien und Eiter zu entfernen, sie kann auch Schwellungen reduzieren und Schmerzen lindern. (Das betrifft übrigens nicht nur Schmerzen im Mund, sondern auch im Rachen!). Die Lösung kann man ganz einfach selbst herstellen, indem man einen Teelöffel Salz in einer Tasse mit heißem Wasser auflöst. Nachdem die Lösung abgekühlt ist, nimmt man etwas davon in den Mund und spült damit gründlich für etwa 30 Sekunden, bevor man schließlich ausspuckt. Das ganze kann man auch beliebig oft wiederholen, eine Überdosierung ist hier natürlich nicht möglich. - Eiswürfel
Wie überall im Körper, sorgen auch im Mund die Nerven für das Schmerzempfinden. Mit Kälte kann man die Nerven, zumindest vorübergehend, betäuben und so auch den Schmerz lindern. Dazu wickelt man einfach einen kleinen Eiswürfel in ein sauberes Tuch und drückt den so gepolsterten Würfel direkt auf den Zahn oder die Stelle, die Probleme bereitet. Alternativ kann man das Eispaket auch von außen an die Wange drücken. Bei manchen Menschen hilft es übrigens auch, die Hände mit Eiswürfeln zu kühlen. Aus irgendeinem Grund kann dabei das Kälteempfinden in den Fingern die Schmerzen der Zähne überdecken. Einen Versuch ist es im Ernstfall wohl wert. - Ingwer-Cayenne-Paste
Neben der Schärfe sind gerade im Cayennepfeffer Stoffe enthalten, die verhindern können, dass Schmerzsignale das Gehirn erreichen. Auch Ingwer wirkt schmerzstillend und hemmt daneben auch noch Entzündungen. Um die beiden Zutaten möglichst einfach an den Zähnen verwenden zu können, zerkleinert man sie am besten gründlich und mischt sie dann mit etwas Wasser, bis eine Art Paste entsteht. Mit einem kleinen Wattebausch nimmt man dann etwas von der Paste auf und drückt den direkt auf den betroffenen Zahn. Die Zunge und auch das Zahnfleisch sollte man dabei möglichst von der Behandlung verschonen. Nach einiger Zeit wird es vermutlich trotzdem ordentlich brennen im Mund und spätestens dann sind hoffentlich auch die Schmerzen deutlich reduziert. - Gewürznelken
Genauso vorsichtig wie mit der scharfen Ingwer-Cayenne-Paste sollte man auch mit Gewürznelken oder dem daraus gewonnen Öl hantieren. Der in den Nelken enthaltene Stoff Eugenol wirkt schmerzstillend, entzündungshemmend und außerdem auch noch antibakteriell. Trotzdem sollte das Öl nur in kleinen Mengen und auch nur direkt an dem schmerzenden Zahn verwendet werden. Dazu verwendet man es am besten genauso wie die Paste vom Hausmittel Nummer 3 und gibt 1-2 Tropfen auf einen Wattebausch, den man dann auf die Zahnoberfläche drückt. Alternativ kann man auch einfach eine ganze Gewürznelke verwenden und diese für 20-30 Minuten im Mund behalten. Dabei kann man immer wieder leicht darauf rumkauen, so dass die schmerzstillenden ätherischen Öle abgegeben werden. - Wasserstoffperoxid
Eine Mundspülung mit Wasserstoffperoxid klingt vermutlich zunächst einmal nicht besonders natürlich oder gesund, aber bei entsprechender Verdünnung kann sie durchaus helfen. Die Lösung wirkt antibakteriell und desinfizierend, was sowohl bei Schmerzen, aber auch bei Mundgeruch Linderung verschaffen kann. Das Wasserstoffperoxid ist in der Apotheke erhältlich, sollte vor einer Verwendung als Mundspülung aber mit Wasser auf eine Konzentration von etwa 0,1 bis 0,3 % verdünnt werden. Nach dem Spülen und Ausspucken empfiehlt es sich außerdem mehrmals mit purem Wasser nachzuspülen. Bei einer solchen Anwendung besteht keinerlei Gefahr für die Gesundheit, die Zahnschmerzen kann man so aber zumindest vorübergehend in den Griff kriegen. - Myrrhe
Die Myrrhe wird aus dem Harz von Balsambaumgewächsen gewonnen und wegen seines angenehmen Dufts als Räucherstoff und in der Parfümherstellung verwendet. Daneben spielt es aber auch in der Pharmazie eine wichtige Rolle und wirkt gerade im Mundraum entzündungshemmend, desinfizierend und blutstillend. Für die Anwendung als Mundspülung lässt man einfach einen Teelöffel Myrrhepulver in 1-2 Tassen kochendem Wasser für rund 30 Minuten ziehen. Den Sud kann man dann vor der Anwendung noch mit Wasser im Verhältnis 1:5 verdünnen. Die Mundspülung kann problemlos auch mehrmals am Tag verwendet werden. - Akkupressur
Für Neulinge auf dem Gebiet der Akkupressur ist die Methode wahrscheinlich nur schwer umsetzbar, einen Versuch dürfte es aber auch dann wert sein. Dazu braucht man schließlich keinerlei Hilfsmittel und kann es auch alleine durchführen. Bei der richtigen Anwendung werden vermehrt Endorphine im Körper ausgeschüttet, die im Gehirn für Glücksgefühle und vermindertes Schmerzempfinden verantwortlich sind. Der richtige Druckpunkt dafür liegt auf der Handinnenseite im Bereich zwischen Zeigefinger und Daumen. Hier drückt man mit dem Daumen der anderen Hand für rund 2 Minuten und kann das Ganze dann auch auf der anderen Seite noch einmal wiederholen.
Sämtliche hier vorgestellte Methoden sind relativ ungefährlich, ersetzen aber natürlich keinen Zahnarzt. Bei anhaltenden Beschwerden sollte man damit also nur die Zeit bis zum Arztbesuch überbrücken. Nur der kann dann auch wirklich die Ursachen erkennen und beseitigen. Wie immer gilt aber auch hier: Vorsorge ist besser! Mit regelmäßigen Kontrolluntersuchungen sowie einer optimalen Zahnhygiene können viele Schmerzursachen relativ häufig vermieden werden. Eine elektrische Zahnbürste kann hier helfen, genauso wie der regelmäßige Einsatz von Zahnseide.